Beratungswerkstatt Berlin
Jens Walter
Diplom-Psychologe Supervisor / Coach DGSv
Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologe
 

Start Systemische Supervision

© 2005 walter
 

Systemische Supervision

Was ist Supervision?
Unter dem Oberbegriff Supervision versteht man Weiterbildungs-, Beratungs- und Reflexionsverfahren für berufliche Zusammenhänge.

Das allgemeine Ziel von Supervision ist es, die Arbeit der SupervisandInnen [Ratsuchende, Klienten, Kunden ...] zu verbessern.

Damit sind sowohl die Arbeitsergebnisse als auch die Arbeitsbeziehungen zu den KollegInnen und Vorgesetzten sowie den Kunden wie auch organisationale Zusammenhänge gemeint.

Für wen ist Supervision geeignet?
Im Prinzip für alle Arbeitenden, die bereit sind, ihre Arbeit zum Thema gemeinsamen Nachdenkens und Veränderns (!) zu machen, um sie insgesamt oder in wichtigen Ausschnitten zu verbessern ...

Ursprünglich entwickelt wurde das Format Supervision für den psychosozialen Bereich, wo es auch heute noch breite Anwendung findet. Die vielfältigen positiven Erfahrungen in diesem Bereich führten dazu, dass auch immer mehr Unternehmen, Abteilungen etc. aus dem produzierenden und vor allem dem Dienstleistungssektor Supervision als Instrument der Personal- und Organisationsentwicklung für sich entdeckten und zu nutzen begannen. Manchmal wurde es nur anders genannt, weil der Begriff „Supervision“ für einige Vertreter v.a. aus dem Bereich der Privatwirtschaft aufgrund seiner Herkunft nicht anschlussfähig erschien. Stattdessen wird dort deshalb eher die Bezeichnung „Coaching“ (v.a. für personzentrierte Einzelberatung von Führungskräften) oder „Team-Coaching“ bzw. „Teamentwicklung“ o.ä. verwandt.

Die prinzipiellen Unterschiede sind aber marginal, wenngleich im Profitbereich natürlich betriebswirtschaftliche Erwägungen häufig eine wichtige(re) Rolle spielen. (Wobei die Erfahrung zeigt, dass dies immer mehr auch für Organisationen gilt, die nicht der „Freien Wirtschaft“ zuzurechnen sind. Entscheidend ist nicht die Benennung des Beratungsformats, sondern seine Ergebnisse und (messbaren) Erfolge.
Mittlerweile gehört das Angebot von Supervision (bzw. Coaching) zum Standard in vielen Organisationen aus dem Profit- wie Non-Profit-Bereich.

Welche Vorteile hat Supervision, was bringt sie?
Supervision ist leicht einzuführen und trifft auf eine hohe Akzeptanz bei den Beschäftigten, da sie bei den tatsächlichen, alltäglichen Themen und Problemen der MitarbeiterInnen ansetzt.

Supervision ist relativ kostengünstig: Sie bestimmen Dauer und Häufigkeit der Supervision. Sie nutzen die Supervision nur so lange, wie sie Ihnen spürbar Vorteile bringt.

Supervision erhöht den Arbeitserfolg ebenso wie die Arbeitszufriedenheit.

Supervision hilft, das Richtige zu tun und das Richtige gut zu tun.

Supervision hilft bei innovativen Problemlösungen.

Supervision lässt einen wieder klarer sehen im komplexen Arbeitsalltag.

Supervision stärkt und entwickelt die eigenen professionellen Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Supervision dient den Zielen der Organisation ebenso wie den Zielen der MitarbeiterInnen. Gerade, wenn die beiden Zielvorstellungen nicht identisch sind, unterstützt Supervision bei der Integration zunächst divergierender Ziele.

Supervision macht Spaß....

... und wenn nicht?

... dann beenden Sie die Supervision einfach. Einfach so. Supervision ist (meistens ...) freiwillig und keine Zwangsveranstaltung (und kein Zeitschriftenabo ...). Sie nutzen die Supervision genau so lange, bis Ihre Ziele erreicht sind oder Sie den Eindruck haben, dass sie Ihnen nützt. Sie können die Supervision zu jedem Zeitpunkt (und aus jedem Grund) beenden.

Was sind typische Anlässe und Anliegen für Supervision?

Die spezifischen Anlässe Supervision aufzusuchen sind natürlich individuell verschieden, aber es lassen sich einige "typische" Anlässe beschreiben. Ebenso individuell wie die Anlässe sind auch die Anliegen. Welche davon in der jeweiligen Supervision eine Rolle spielen sollen, entscheidet das Supervisandensystem ggf. unter Einbeziehung anderer Systemebenen (Vorgesetzte u.ä.). Die verschiedenen Anliegen und Anlässe lassen sich verschiedenen Betrachtungsebenen (man könnte auch sagen: Systemebenen) zuordnen, wenngleich die meisten auf mehreren Ebenen wirksam und bearbeitet werden.

Die individuelle Ebene
*Unter- und Überforderung *Stress und Coping *Burn-out-Prophylaxe *Handlungsanforderungen und -hemmnisse *Ängste und Unsicherheiten *Professionelles Selbstverständnis *Freude an der eigenen Arbeit *Ressourcen *Karriereplanung *persönliche Entwicklung *Aufbau und Erprobung neuer Fertigkeiten *...
Arbeitsbeziehungen I: Die Arbeitenden und ihre Kunden, Klienten etc.
* (spezifische) Soziale Kompetenzen im Umgang mit verschiedenen Kunden-/Klienten“typen“ *Grenzen erkennen, formulieren und setzen *Verhandlungen *Konflikte und Konfliktlösungen *eigene Interessen und Bedürfnisse vs Interessen und Bedürfnisse anderer *Kommunikation *neue Kunden gewinnen und halten *...

Arbeitsbeziehungen II: KollegInnen, Vorgesetzte
*gestörte und versiegende Kommunikation *Konflikte mit KollegInnen und Vorgesetzten *Kränkungen *Mobbing *Konkurrenz *Vereinzelung *Ablehnung und Wertschätzung *legitime und illegitime Ansprüche *Verbesserung der Kooperation *Arbeitsteilung und –organisation *gegenseitige Unterstützung bzw. Behinderung *Gerechtigkeit *(Effektivierung von) Arbeitsbesprechungen u.ä. *Teamentwicklung *Kontrolle und Autonomie *Führen und geführt werden *...

Die organisationale Ebene
*Organisationsstrukturen *(Vorbereitung, Unterstützung und Begleitung von) Organisationsentwicklung *(Verbesserung der) Kooperation mit anderen organisationalen Einheiten *Möglichkeiten und Grenzen von Teams *Arbeitsteilung *Binnenstrukturierung *Entwicklung geeigneter Kommunikations- und Besprechungsstrukturen *...

Was ist das Besondere an Systemischer Supervision?

Systemische Supervision versucht die verschiedenen Systemebenen (z.B. Individuum, Arbeitsgruppe, Organisation, Kunden/Klienten, Branche) sowie ihre (häufig sehr komplexen) wechselseitigen Beeinflussungen und Bedingtheiten mit ihren je eigenen Wirkprinzipien und Auswirkungen zu verstehen und zu verändern. Sie orientiert sich dabei weniger an einer objektiven Wahrheit, sondern geht davon aus, dass jedes (Sub-)System seine Auffassung von Wirklichkeit konstruiert und zum Fortbestehen des jeweiligen Systems nach bestimmten Regeln selbst beiträgt. Nicht alle (individuellen und kollektiven) Handlungsweisen sind dabei funktional, zielführend und persönlichkeitsförderlich. Systemische Supervision ist bemüht, dysfunktionale Strukturen und Handlungsweisen zu erkennen und gemeinsam mit dem Supervisandensystem Alternativen hierzu zu finden, zu erproben und im Arbeitsalltag anzuwenden. Dies kann – siehe die obigen Systemebenen - ebenso die individuelle psychische Ebene betreffen wie übergeordnete Systeme sowie ihr Zusammenwirken.
Klingt alles sehr abstrakt? – Ist es nicht: Systemische Supervision beschäftigt sich nicht mit abstrakten, allgemeingültigen Zusammenhängen, sondern mit den konkreten, individuell wirksamen, alltäglichen Arbeitsvollzügen der SupervisandInnen und deren Auswirkungen. Ziel ist die (Wieder-)Gewinnung von Handlungsfähigkeit in der komplexen Umwelt.

Wie finde ich den „richtigen“ Supervisor?

Da sich jedeR SupervisorIn nennen darf, besteht der erste Schritt darin, zu prüfen, ob und wenn ja, welche Ausbildung der Supervisor hat. Welche Grundprofession hat er? Welche Kenntnisse und Fertigkeiten kann man aufgrund der Grundausbildung von ihm erwarten? Welche Spezialisierungen hat er? Verfügt er über Berufserfahrung in diesem Beruf? Hat er eine fundierte Supervisionsausbildung mit Zertifikat (z.B. von der Deutschen Gesellschaft für Supervision (DGSv)?Wenn Sie im Zweifel sind: Fragen Sie nach! Die Antwort ist Ihnen zu ungenau, ausweichend oder sonst wie nicht Vertrauen erweckend? Suchen Sie jemand anderes.
Ausbildungen, Zertifikate u.ä. sind wichtige Anhaltspunkte für die Kompetenz eines Supervisors, aber deshalb muss er/sie noch lange nicht der/die Richtige für Sie sein. Deshalb:

Der zweite Schritt: Nutzen Sie die Möglichkeit eines (kostenlosen?) Erstgesprächs (der Name kann variieren). Haben Sie den Eindruck, der/die SupervisorIn versteht, worum es Ihnen geht? Weckt er/sie in Ihnen Zuversicht? Ist er/sie Ihnen sympathisch? Wirkt er/sie den von Ihnen gestellten Ansprüchen gewachsen? Fühlen Sie sich wohl und können Sie sich vorstellen, diesen Menschen häufiger zu sehen? – Entscheiden Sie nicht sofort, sondern schlafen noch mindestens eine Nacht darüber. Sie sind skeptisch? Gut so. Eine gewisse Skepsis ist bei der Auswahl durchaus angebracht und sinnvoll. Schließlich kostet Supervision Zeit, Geld und – eigenes Engagement.
Es spricht auch nichts dagegen, sich mehrere SupervisorInnen anzusehen ... Die Entscheidung treffen Sie! (Natürlich hat auch der/die SupervisorIn ggf. das Recht, sich gegen eine Supervision mit Ihnen zu entscheiden...)

Welche Supervisionsformen gibt es?

Supervision kann in verschiedenen Settings stattfinden. Die Auswahl des "richtigen" Settings richtet sich nach den bestimmenden Fragestellungen und nach Ihren persönlichen Vorlieben.
Alle Supervisionssettings können in meinen Räumen (bis ca. 10 Teilnehmer) oder an einem anderen Ort (in Berlin) durchgeführt werden.
Folgende Supervisionsformen können Sie bei mir in Anspruch nehmen:

• Einzel-Supervision
Das Einzelsetting stellt sicherlich die „intimste“ Form von Supervision dar. Hier lassen sich besonders gut die Vielzahl von persönlich bedeutsamen Fragen und Problemen bearbeiten, die im Alltag des/der SupervisandIn auftauchen. Insbesondere die psychischen Auswirkungen der Arbeitstätigkeit (Stress, Überforderung etc.) und die Arbeitsbeziehungen sowie ihre Beeinflussung der anderen wichtigen Lebensbereiche (Familie, Partnerschaft, Freizeit etc.) können hier intensiv bearbeitet werden. Im geschützten Rahmen der Einzel-Supervision können andere Sicht- und daraus resultierende Verhaltensweisen entwickelt und geprobt werden. Die Reflexion der Bedingungen und Auswirkungen eigenen Handelns, Denkens, Fühlens und Erlebens stehen hier meist im Vordergrund. Besonders gut geeignet ist dieses Setting auch für Menschen, die gerade in eine neue Arbeitsstelle mit all den vielfältigen neuartigen Herausforderungen hineinwachsen wollen/müssen.

• Gruppen-Supervision
In diesem Setting treffen sogenannte „stranger groups“ zusammen. D.h. die SupervisandInnen arbeiten nicht in derselben Organisation oder im selben Team zusammen, kennen sich üblicherweise auch nicht, arbeiten aber meist im selben (oder ähnlichen) Beruf (z.B. als Pflegekräfte auf Intensivstationen oder Haus-/Teamleiter in psychosozialen Einrichtungen der Behindertenhilfe o.ä.). Vorteil dieses Supervisionssettings ist, dass die gesammelte Expertise und die unterschiedlichen Erfahrungen der TeilnehmerInnen zur Ideenfindung und Problemlösung genutzt werden können. Das bedeutet: Gerade die Unterschiedlichkeit der TeilnehmerInnen trägt hier zur „Verflüssigung“ der behandelten Problemlagen bei.

• Team-Supervision (oder Abteilungs-Supervision)
Die Teamsupervision stellt eine der am häufigsten genutzten Formen von Supervision dar. Hier kommen (wenn irgend möglich) alle Team-/Abteilungsmitglieder zusammen, die eine gemeinsame Arbeitsaufgabe verbindet. Im Zentrum stehen hier all die Fragen von gemeinsamer Leistungserbringung (und die dabei auftretenden Schwierigkeiten): Arbeitsteilung und –organisation, Kommunikation und Kooperation, Beziehungen und Konflikte etc. Das heißt, das Team selbst und alle aus der Teamarbeit sich ergebenden Fragestellungen werden hier zum Thema gemacht. Daneben besteht auch die Möglichkeit in dieses Setting Fallsupervision zu integrieren.

• Organisations-Supervision
Manche Fragen und Probleme lassen sich weder auf Individual- noch auf Teamebene sinnvoll klären und lösen. Hier kann es erfolgversprechend sein, die gesamte Organisation (entweder alle MitarbeiterInnen oder ausgewählte Vertreter) in die Supervision einzubeziehen. Besonders wenn umfangreichere Maßnahmen der Umstrukturierung geplant sind oder bereits umgesetzt wurden, stellt Supervision ein gutes Mittel dar, die allfälligen Probleme, die sich aus einer solchen Umstrukturierung meistens ergeben, so zu bearbeiten, dass die intendierten positiven Effekte tatsächlich zum Tragen kommen und „lebbar“ werden. Hier nähert sich Supervision der Organisationsentwicklung an bzw. unterstützt diese.

Haben Sie Interesse die Möglichkeiten von Supervision für Ihre Zwecke zu erkunden?

Termine für ein kostenloses und unverbindliches Erstgespräch mit mir erhalten Sie problemlos per Telefon Kontakt oder
per E-Mail
beratungswerkstatt-berlin@t-online.de